Er ist der Schatten, von dem du dich in der dunklen Gasse verfolgt fühlst. Renn solange du es noch kannst. Aber eigentlich ist es vergebens, denn Javier Navarro ist dir schon längst auf den Fersen. Er wird dich einholen, er wird dich ausliefern oder töten. Denn das ist sein Job. Dafür lebt der gebürtige Kolumbianer. Er ist seit einer geschätzten Ewigkeit ein Kopfgeldjäger und ein ziemlich guter noch dazu. Mit seinem Kopfgeldjäger-Alias Razor hat er sich nahezu den Titel einer Legende zu eigen gemacht. Doch legt der 43 Jährige keinen Wert auf hohes Ansehen oder gar Lobgesänge über seine Erfolge. Er macht seine Arbeit gut, weil er nichts anderes hat, was ihm am Leben erhält. Er funktioniert, weil er muss. Er überlebt, nur weil er Rache nehmen will. Rache an dem, der seine gesamte Familie grausam tötete. Nur durch einen dummen Zufall überlebte Javier alles und war zu dem Zeitpunkt, als die Bombe hochging, nicht in seinem Elternhaus. Er musste mitansehen, wie das halbe Viertel in die Luft gesprengt wurde, ehe er danach nur noch die verbrannten Leichen seiner Familie aufsuchen konnte, bevor er flüchtete. Seitdem er 17 Jahre alt ist, hat Javier kein Zuhause mehr. Er lernte eine weltweit verbreitete Organisation von Kopfgeldjägern in Mexiko City kennen und agiert seitdem indirekt mit ihnen, stößt hin und wieder dazu, wenn man seine Hilfe braucht. Javier ist jedoch eher der einsame Wolf, weshalb er bei keinem seiner Aufträge Hilfe annimmt oder gar möchte. Mit seinem Wohnmobil und seinem in Chile aufgegabelten Straßenköter Whiskey reist er derzeit durch die Weiten Australiens, auf der Jagd nach Sienna Ramirez. Seit etwa einem halben Jahr weiß Javier nun, wer die Bombe damals gelegt hat und seither ist er der Tochter von diesem Mann auf den Fersen. Mit ihr möchte er sich ein Druckmittel verschaffen. Wenn er nur wüsste, wer sie wirklich ist …