Geboren als Aurelia Erin Narciso lebt die brünette Frau seit gut einem halben Jahr unter dem Namen Erin Serratos. So wurde ihr Zweitname zu ihrem ersten Vornamen und der Mädchenname ihrer Mutter, die verstarb, als sie noch ein Kind war, wurde ihr neuer Nachname. Der Grund für diesen Namenswechsel und die neuen Papiere ist einzig und allein der, dass Erin ihre Rache plant und deswegen nicht als diejenige erkannt werden darf, die sie eigentlich ist. Vor 39 Jahren, am 12. September 1981, in Melbourne geboren, lebte die Halb-Portugiesin fast ihr ganzes Leben in der Parkville. Erst seit dem Tod ihres Bruders, der sich vor zwei Jahren das Leben nahm, verließ sie dieses Viertel und zog nach Collingwood. Auch wenn Erin eine Zeit lang die Universität besucht hat, ein Studium begann und guter Dinge war, dass aus ihr etwas werden würde, wendete sich das Blatt. Sie konnte aufgrund von den Wettschulden ihres Vaters, der seit etwa acht Jahren hinter Gittern sitzt und lebenslänglich dort bleiben wird, musste Erin ihr Psychologie-Studium abbrechen. Ihrem fotografischen Gedächtnis hat sie zu verdanken, dass es ihr gelang, sich trotz fehlendem Abschluss, alles anzueignen, was für den Beruf als Psychologin von Nöten war. Deshalb ist es für Erin beinahe eine Leichtigkeit gewesen, sich mit den gefälschten Papieren im Melbourne Police Department einen Job als Polizeipsychologin zu ergattern. Doch warum überhaupt dieser ganze Aufriss und das -auf dem Papier- neue Leben? Nur für einen Job als Psychologin? Natürlich steckt hinter all dem viel mehr. Es geht nämlich um einen Mann. Doch keinen, den Erin vergöttert oder krankhaft liebt, es ist genau das Gegenteil. Denn Lincoln Stewart ist der Mann, der dafür verantwortlich ist, dass ihr Vater des Mordes überführt wurde und somit lebenslänglich im Gefängnis sitzen muss und dafür, dass ihr Bruder sich aus Schuldgefühlen das Leben nahm. Erin will Rache für ihre Familie. Dafür, dass er ihr auch noch Vater und Bruder nahm.