Es ist noch gar nicht all zu lange her, seit dem für die junge Blondine eine Welt zusammen brach. Ein kurzer Anruf. Ein paar wenige Worte. „Es tut uns leid, aber [ … ] Wir bedauern ihren Verlust [ … ]“ Weiter hatte sie nicht mehr zugehört. Noch gut kann sie sich an den Moment erinnern. Kann es immer noch fühlen, wie ihr Herz für einen kurzen Augenblick ein Schlag lang ausgesetzt hatte. Ihr die Luft zum Atmen weg blieb. Nur ein paar wenige Sekunden und alles hatte sich verändert.
Ursprünglich aus der wohlhabendsten Stadt der Ostküste, auf den Hügeln des Bundesstaates Massachusetts - Boston, stammend hatte es Arabella bereits nach ihrem Highschool Abschluss weit weg aus ihrer Heimat getrieben. Dank ihres Studiums und der zahlreichen Praktika kam sie gut durch die Welt. Und auch durch ihren Job kam sie in den Genuss viele neue Orte, Kulturen und Menschen kennen zu lernen. Unteranderem Milo - dieser sexy Buchhalter, welcher ihr vom ersten Moment an den Kopf vollkommen verdreht hatte und eigentlich nur ein Urlaubsflirt sein sollte. Aber irgendwie kreuzten sich ihre Wege immer wieder und irgendwann war das zwischen ihnen alles, nur eben kein Urlaubsflirt mehr. Aus diesem Grund hatte sie auch zugestimmt, mit dem Älteren in dessen alte Heimat Sunbury zu ziehen, wo sie gemeinsam ihre Wurzeln schlagen wollten, während sie weiterhin ihrem Traumjob als Hotelmanagerin nachging.
Soweit so gut, sollte man zumindest meinen. Es hätte wirklich etwas ganz tolles daraus werden können, das glaubt Arabella heute noch immer. Aber leider hatte der gemeinsame Alltag sie etwas besseres belehrt. Vielleicht hatten sie es ja doch ein wenig überstürzt? Hatten sich und ihrer doch sehr frischen Beziehung zu viel zugemutet? Denn ein gutes halbes Jahr später, trennten sie sich wieder. Im guten natürlich und versprachen sich gegenseitig gute Freunde zu bleiben. Demnach ist sie jetzt single und versucht alleine in ihrer neuen Heimat zurechtzukommen, da ein Umzug zurück für sie genauso wenig in Frage kommt. Und weil ein Problem nicht ausreichen ist, gibt es da auch noch diesen Brief, welcher in der Schublade ihres Nachtisches lag. Sie jeden einzelnen Abend von ihrem Schlaf abhielt und sie daran erinnerte, dass es ihr unmöglich war vor der Realität weg zu laufen. Die Frage ist also: wann wird sie sich dem Ganzen stellen? Den eines ist klar, ewig davor weglaufen kann sie nicht.