Brody und Caleb hatten wirklich eine tolle Kindheit im Haus ihrer Eltern, welches voller Liebe war. Auch die Beziehung zwischen den beiden war eben... typisch geschwisterlich. Sie liebten sich, sie hassten sich an manchen Tagen, doch Caleb hat immer zu Brody aufgesehen und wollte eben deswegen auch Zeit mit ihm verbringen. Für Brody war es aber nicht immer so toll, seinen kleinen Bruder am Hosenbein hängen zu haben - vor allem ab einem gewissen Alter nicht mehr. Dennoch haben die beiden immer eine gute Beziehung zueinander gehabt und auch, wenn Brody mit seinem besten Freund Rob später unterwegs war, haben sie Caleb hier und da mitgenommen.
Caleb hatte aber schon immer eine besondere Bindung zu Pferden, was über den Reitsport hinausging. Da ist es dann vermutlich auch kein Wunder, dass er Pferdetrainer geworden ist, quasi genau das macht, was er liebt, was eben auch sein Hobby war. Der Verlust seiner Schwägerin hat auch ihn hart getroffen, vor allem aber weil er gesehen hat, wie seine Familie drunter leidet. Er hat Brody dann auch auf seinen hohen Alkoholkonsum angesprochen, was er einerseits gut verstehen konnte, andererseits aber auch als Problem gesehen hat. Dass Brody dann ging, ist etwas, wofür Caleb im Endeffekt aber kein Verständnis hatte. Immerhin hatte er seine Kinder allein (ja gut, nicht ganz allein, aber eben ohne Elternteil) gelassen und auch in den vergangenen Jahren nicht einmal angerufen. Für ihn selbst war es keine Frage für seine Nichte und seinen Neffen da zu sein. Gerade zu Sawyer hat er aber auch eine enge Beziehung aufgebaut, da dieser eine ganze Weile so gut wie gar nicht gesprochen hat, sich mehr und mehr zurückzog. An einem Tag hat er seinen Neffen dann einfach mit zur Arbeit genommen und konnte sehen, wie er dort aufblühte, dass es ihm - wie Caleb selbst - bei den Pferden einach besser ging, er Ruhe und Kraft tanken konnte. Seitdem ist sein Neffe auch immer wieder mit dabei und lernt von ihm. Über Brody's Rückkehr freut er sich natürlich, aber das Verhältnis unter den Brüder ist dennoch recht kühl. Vermutlich liegt Caleb so einiges auf der Zunge, was er seinem großen Bruder gerne sagen würde.
Eine eigene Familie, eigene Kinder hat Caleb jedoch nicht. Nicht, dass er sich das nicht wünschen würde, aber bisher hat es wohl einfach nicht geklappt. Ist nun mal ein wenig doof, wenn man das Herz an eine Frau verschenkt, die schon verheiratet ist.

Es ist nicht mehr dasselbe. Selbst wenn Sunbury immer sein Zuhause war, fühlt es sich für Brody Rowland so an, als hätte er sich mit seinem Weggehen nach dem schrecklichen Tod seiner Ehefrau zu jemandem gemacht, der nicht mehr zurück in diese Kleinstadt kehren sollte. Dem 38 Jährigen ist sehr wohl bewusst, dass jeder hier von seinem Schicksal erfahren hat und jeder hier davon weiß, dass er seine beiden Kinder Sawyer & Sierra für ganze fünf Jahre lang alleine ließ, um bei der Australian Army wieder zu sich selbst zu finden. Natürlich kann das niemand verstehen und deshalb ist er hier der Buhmann. Die strafenden Blicke der Bewohner lässt der Detective Inspector über sich ergehen, was soll er auch anderes tun? Keiner, der nicht in so einer Lage wie er gesteckt hatte, konnte sich ein Urteil bilden oder sollte es zumindest nicht. Brody ist sicherlich nicht perfekt, aber das hat er auch nie von sich behauptet. Er ist froh, dass er in Sunbury bei der Polizeistation eine Chance bekommen hat, auch wenn er nicht daran glaubt, dass die Einwohner der kleinen Stadt ihn in diesem Job sehen wollen. Trotzdem möchte der Witwer sein Bestes geben und nun für seine Familie da sein, seinen Kindern ein guter Vater sein. Wieder in dem Landhaus zu leben, welches er damals gemeinsam mit Maddie kaufte, ist auf der einen Seite wirklich schön, aber auf der anderen Seite sind es die Erinnerungen, die den Dunkelhaarigen quälen, sobald er über die Schwelle tritt.

Mit seinen 17 Jahren hat Sawyer Rowland schon eine Menge durch gemacht. Eigentlich hatte er eine schöne Kindheit, wenn auch sein Vater viel Zeit bei der Arbeit verbrachte, doch als er gerade mal zwölf Jahre alt war, verlor er seine Mutter. Wenn das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, ging sein Vater auch noch weg und ließ ihn mit seiner Zwillingsschwester Sierra in der Obhut seiner Großeltern. Glücklicherweise hatte er seinen Onkel Caleb der in der wichtigen Zeit auch für ihn da war. Er nahm ihn mit zu seiner Arbeit als Pferdetrainer, was in Sawyer den Wunsch weckte, so etwas auch zu machen. Bei den Pferden fühlt er sich wenigstens als wenn er mal wieder richtig durchatmen könnte. Momentan geht er aber noch zur Schule, wobei er jetzt im Januar das letzte Schuljahr besucht.

Die 17-jährige Sierra Rowland wuchs in einem glücklichen Elternhaus mit liebevollen Eltern, großartigen Großeltern und einem tollen Onkel auf. Nicht zu vergessen war dabei ihr Zwillingsbruder, Sawyer, denn die beiden waren von Geburt an unzertrennlich. Dann jedoch schlug das Schicksal zu und die beiden Kinder verloren im Alter von 11 Jahren ihre Mutter. Als wäre das nicht schlimm genug, beschloss ihr Vater danach zurück zur Army zu gehen, so dass die Zwillinge bei den Großeltern und ihrem Onkel Caleb aufwuchsen. Sierra war darüber nie sauer, aber doch zutiefst enttäuscht. Trotzdem war sie schon immer eine gute Schülerin, fand sie im Lernen doch Trost. Im Lernen und in ihren Freunden, von denen sie nie viele, aber dafür sehr gute hatte.
Mit den Jahren kam in Sierra immer mehr der Wunsch auf, beruflich etwas mit Tieren zu machen. So kann sie es kaum erwarten, bis die Schulzeit endlich hinter ihr liegt und sie ihren Traumberuf Tierarzt ergreifen kann. Noch drückt sie allerdings in der 12. Klasse die Schulbank des Sunbury Downs College und hofft auf einen guten Abschluss. Um jetzt schon etwas zu bewirken, hilft sie allerdings im hiesigen Tierheim aus.
Auch die Jungs spielen im Leben der 17-Jährigen natürlich eine kleine Rolle – allerdings nur eine kleine. Nach einer schlechten Erfahrung hat Sierra nicht das Bedürfnis, sich in eine Beziehung zu stürzen und ist eigentlich als Single eigentlich sehr glücklich.