Schon von klein auf war Riddells Creek für Eric das Paradies. Es war sein Leben, seine Kindheit, er wurde auf der Farm geboren und wuchs dort auf. Verbrachte dort - bis auf die wenigen Stunden in der Schule - jede freie Sekunde die er hatte. Schon früh brachte sein Vater ihm Alles bei, was man wissen musste, und noch mehr, da Eric immer noch weiter fragte und mehr lernen wollte. In der Schule sah es jedoch stets anders aus, da er schon immer wusste, dass er irgendwann die Farm übernehmen würde. Die Noten ließen zu wünschen übrig und wirklich überrascht hatte es niemanden als der älteste Sohn der Walkers mit 15 Jahren beschloss die Schule abzubrechen. Wirklich aufhalten tat ihn dabei aber auch niemand, weil jeder wusste, dass es sowieso keinen Sinn machen würde. Wenn Eric sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht er das auch durch, das war schon immer so. Nach dem Tod seines Vaters vor einigen Jahren ging die Farm dann endlich in seinen Besitz über, allerdings nicht nur in seinen. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Theodore teilt er sich den Besitz an der Farm, was er oftmals aber nicht wahrhaben möchte. Zwar verbindet die beiden Brüder sonst ein sehr gutes Verhältnis, doch sobald es um die Farm geht kommt es gerne Mal zum Streit. Eric’s Ego nimmt gerne Mal die Oberhand, redet davon, dass er der Ältere wäre, obwohl er tief drin eigentlich weiß, dass es keine Rolle spielt und sie eigentlich die gleichen Anteile an der Farm haben. Außerdem wollen sie beide nur das Beste für die Farm und doch kommen sie sich immer wieder deswegen in die Haare. Der Älteste Walker ist ein harter Arbeiter dem keine Arbeit zu schwer ist und der für Alles immer eine Lösung findet. Auch er wird auf Schritt und Tritt von seinem Hütehund begleitet und wenn er Mal über seine Sturheit hinweg kommt ist er jemand, den man gerne um sich hat und mit dem man bei ein paar Bier lustige Geschichten am Lagerfeuer austauschen kann. Das kann vor allem seine beste Freundin Erin bestätigen, welche die meisten dieser Geschichten selbst miterlebt hat. Da wundert es wohl auch niemanden mehr, dass die meisten Menschen seit langer Zeit munkeln, dass sie ein Paar sind.

Noch bevor die Sonne morgens aufgeht und während der Rest des Hauses noch im Traumland schlummert sitzt Theodore, das Sandwichkind der Walkers, meistens schon in der Küche und hat den ersten Kaffee gekocht. Während er die Ruhe vor dem Sturm genießt beobachtet er bei den ersten Schlücken wie die Nacht sich langsam verabschiedet und dem neuen Tag Platz macht, wobei seine Wolfshündin Holly stets an seiner Seite ist. Das der gerade Mal 21 Jährige bereits Besitzer der Farm ist, zumindest zu einem Teil, mag man kaum denken wenn man ihn sieht. Neben seinem Bruder Eric wirkt er eben noch ein ganzes Deut jünger und das nutzt sein älterer Bruder auch gerne Mal aus, um sich ein wenig aufzuspielen, was sich Theodore aber natürlich nicht gefallen lässt. Denn 11 Jahre Altersunterschied hin oder her, ihnen gehört die Farm zu gleichen Anteilen und sie haben beide gleich viel zu sagen, ob es Eric gefällt oder nicht. Dass das nicht gerade selten zu Streitereien zwischen den beiden Brüdern führt kann man sich wohl denken, doch das sind alle auf der Farm gewöhnt, denn selbst vor dem Tod ihres Vaters war das kaum anders. Die beiden Brüder haben ein typisches Verhältnis wie es sich unter Brüdern gehört, sich streiten sich, sie gehen sich fast an die Kehle und abends sitzen sie dann doch wieder lachend gemeinsam am Lagerfeuer und würden am Ende des Tages sowieso das Leben für den Anderen geben. Brüder eben. Theodore kennt auch wie der Rest nur das Leben auf der Farm und er liebt dieses Leben, weshalb er auch sein ganzes Herzblut da reinsteckt. Zwar hat er im Gegensatz zu seinem Bruder die Schule zwar beendet, allerdings hatte auch Theo nie ein anderes Ziel als auf der Farm sein Leben zu verbringen. Nichtsdestotrotz geht er aber auch seiner Abenteuerlust nach, weshalb er zwischendurch immer Mal wieder für einige kleine Trips quer über den Kontinent reist und Mal ein wenig das Leben außerhalb der Farm, aber dennoch meistens in der Natur, zu kosten. Am Ende eines jeden Trips freut er sich aber umso mehr wieder nach Hause zur Farm zu kommen und von seiner Familie und den Tieren umgeben zu sein und denen geht es genauso. Schließlich kann niemand so ein gutes Frühstücksei und so einen starken Kaffee zubereiten, wie Theo es tut!

Das jüngste Mitglied der Walker Familie stach von Anfang an nicht nur heraus, weil sie endlich das erste Mädchen war, sondern vor allem, weil sie schon von klein auf lieber in der Welt ihrer Bücher verschwand, statt in der Welt der Farm so einzutauchen wie ihre Brüder es taten. Sie verbrachte schon immer lieber ihre Zeit mit einem guten Buch im Heu, statt jenes für die Tiere in den Ställen zu verteilen. Natürlich half sie auch hier und da Mal mit, doch da ihre Brüder schon immer freiwillig mehr machten als sie mussten, kam Marcie stets damit durch nur das Mindeste auf der Farm zu machen. Stattdessen konzentrierte sie sich lieber aufs Lernen und auf die Schule, da sie auch als Einzige in der Familie gerne dorthin ging und auch stets wirklich gute Noten mit nachhause brachte. Als ihr gemeinsamer Vater vor einigen Jahren starb und sie statt eigener Anteile an der Farm nur Geld erbte verspürte die jüngste Walker tatsächlich Erleichterung, da sie sich ihre Zukunft nie auf der Farm hatte vorstellen können. Und doch steht sie nun nach ihrem Abschluss vor der Entscheidung was sie mit dem nächsten Kapitel ihres Lebens anfangen will. Denn, obwohl sie schon immer gewusst hatte, dass sie auf der Farm nicht so glücklich werden würde wie ihre Brüder, so fühlt sie sich dennoch zu einem Teil irgendwie verpflichtet hier bleiben zu müssen und die Farm und ihre Familie einfach so hinter sich zu lassen fällt ihr nicht so leicht, obwohl sich ihr Herz nach der großen weiten Welt sehnt. Die großen dicken Umschläge der Colleges/Universitäten für die sie sich heimlich beworben hat, liegen seit einigen Tagen ungeöffnet in ihrem Zimmer, da sie befürchtet, dass sie um eine Entscheidung nicht mehr drum herum kommt sobald sie jene Umschläge öffnet.

Über Erin Delgado erzählt man sich in Sunbury sicherlich so Einiges… als sie und ihre Zwillingsschwester noch klein gewesen waren, munkelte man sie seien die unehelichen Töchter des inzwischen verstorbenen Familienoberhaupts der Walkers. Inzwischen ist man eher dazu übergegangen, dass die Blondine seit Jahren eine geheime Beziehung zu Eric pflegt, was nicht der Fall ist. Denn auch wenn Erin und Eric sich nah stehen und man sie als beste Freunde bezeichnen kann, so war zwischen ihnen niemals mehr. In der Schule kam die Blondine niemals wirklich zurecht, so tat sie mit 15 das Gleiche wie Eric und brach diese ab, um auf der Farm zu arbeiten. Erin liebt das Farmleben, die Natur und die Tiere. Gemeinsam mit ihrem Hund Skipper ist sie ein fester Bestand des Farmpersonals und wird von den Walkers als Familie betrachtet. Außerdem brachte sie vor 10 Jahren die ersten zwei Alpakas als Hobby nach Riddells Creek was dann recht schnell zu der ersten Alpaka Herde auf der Farm führte. Wenn die ersten Sonnenstrahlen am Himmel stehen, macht Erin meist schon ihren ersten Rundgang über umliegende Gelände nur um dann wenig später zu Theo und dem Kaffee in der Küche vom Haupthaus zu stoßen.
Auch nach dem Tod ihrer Mutter und dem Weggang ihrer Zwillingsschwester vor zwei Jahren, stand es für Erin nicht zur Debatte Riddells Creek zu verlassen. Die Farm ist ihr Zuhause und die Walkers ihre Familie. Sie verspürte nie den Wunsch etwas anderes zu sehen und der Gedanke wegzugehen gefällt ihr so gar nicht.

Als Madeline - welche von allen nur Maddi genannt wird - vor 2 Jahren nach Riddells Creek kam ahnte sie nicht, in welch große Fußstapfen sie da treten musste. Als neue Haushälterin ersetzte sie von dort an Erin und Tessa’s Mutter Carmen, welche nur wenige Monate vorher bei einem Reitunfall ums Leben gekommen war und eine Lücke hinterließ die nicht zu füllen war. Doch in den letzten Jahren hat Madeline sich ihren eigenen Platz auf der Farm gemacht und ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Auch wenn sie oft das Gefühl hat für alle in die Mama Rolle geschlüpft zu sein und sie nicht gerade selten die Konflikte - vor allem die zwischen Theo und Eric - lösen muss, so ist sie am Ende des Tages zwar erledigt und stöhnt bei einer Tasse Kaffee vielleicht über den anstrengenden Tag, aber letzten Endes wäre sie trotzdem nirgends lieber als auf Riddells Creeks. Die Walkers, aber vor allem auch Erin, sind für sie zur zweiten Familie geworden und andersrum ist auch sie Teil ihrer Familie geworden. Vor allem Theodore und Marcie haben eine gute Beziehung zu ihr aufgebaut, da sie beide ohne ihre Mutter groß werden mussten und auch durch den Verlust von Carmen die Mutterrolle auf der Farm für kurze Zeit wieder unbesetzt war. Während Theodore relativ schnell von alleine auf Maddi zu kam brauchte sie bei Marcie ein bisschen mehr Zeit um eine Beziehung zu ihr aufzubauen, doch mittlerweile verstehen sie sich tatsächlich am besten. Doch egal für wen, Maddi hat stets ein offenes Ohr und meistens auch einen guten Rat parat, sowie eine herzliche Umarmung die stets allen Probleme die Schwere nimmt.

Die Stellenausschreibung vor 5 Jahren kam genau im richtigen Moment, genau zur richtigen Zeit. Nach dem plötzlichen Tod von Jack Walker suchte Eric nach einem weiteren Farmarbeiter der ihm unter die Arme greifen würde, da Theodore damals gerade erst 16 Jahre alt war und noch zur Schule ging, und Leo schien damals der perfekte Kandidat zu sein. Trotz düsterem Blick erkannte Eric sofort seinen Ehrgeiz und seinen Arbeitswillen das war es was damals auf der Farm gebraucht wurde. Über seine Vergangenheit stellte er wenige Fragen, weil es damals eher darum ging schnell einen Ersatz/Hilfe zu finden. Da Leo nicht der gesprächigste Mensch ist und er ungern über seine Vergangenheit redet ist in den letzten Jahren auch nicht sonderlich viel über seine Vergangenheit ans Licht gekommen. Hier und da hat er mal angedeutet, dass er Rodeoreiter war und auch selbst auf einer Farm groß wurde, weshalb ihm die Arbeit bekannt ist und er es gewohnt ist hart anzupacken. Das es aber sein Lebenstraum war Rodeoreiter zu sein und er diesen in den Sand setzte, weil er sich nach einem misslungenen Turnier betrank und in einer Bar einen anderen Gast nach einigen blöden Sprüchen Krankenhausreif prügelte und er seither auf Bewährung ist, das hat er bis heute für sich behalten und er hofft auch, dass diese Wahrheit nie ans Licht kommen wird. Schließlich war es ein Ausrutscher aus purem Frust, da seine Karriere nie wirklich gut verlaufen war und er nicht damit klarkam sich selbst dabei zuzusehen wie er seinen eigenen Traum nicht ausleben konnte. Damals war das der entscheidende Wendepunkt in seinem Leben an dem er sich entschied seinen Traum vom Rodeo an den Nagel zu hängen und neu anzufangen - genau hier, auf Riddells Creek. Er sieht es als zweite Chance und nutzt diese seither auch, indem er für die Farm unersetzbar geworden ist. Auch wenn er noch immer nicht der Gesprächigste ist, so ist er dennoch zu einem Teil der Familie geworden.